Als Startup hast du es definitiv nicht leicht. Etablierte Unternehmen haben Manpower, Geld und vor allem schon Erfahrungswerte in ihrem Markt. Dafür hast du aber vielleicht eine höhere Motivation und viel mehr Kreativität. Existenzgründer benötigen daher immer eine andere Marketingstrategie als bekannte Marken: Es geht darum mit möglichst geringen Budgets das Meiste aus allem herauszuholen. Besonders in deiner Gründungsphase ist es wichtig, Reichweite und Aufmerksamkeit zu generieren. Wenn du dich jetzt umhörst und fragst, was du zu Beginn alles brauchst, werden dir ganze Listen präsentiert, angefangen von der Visitenkarte bis hin zu Bannerkampagnen. Dabei ist es ganz wichtig zu selektieren, was du wirklich brauchst, um erst einmal zu starten. Aber ganz egal, welche Marketingstrategie du verfolgst: der große Durchbruch kommt selten über Nacht.
Marketing muss flexibel sein
Lass dich nicht auf Ganzjahrespläne ein. Es ist schön, einen Überblick und einen Ausblick zu haben, aber ein solcher Marketingplan kann niemals in Stein gemeißelt sein. Du musst schnell handeln und auf Eventualitäten reagieren können – deine Produktion hat plötzlich Probleme, deine Zulieferer erhöhen die Preise massiv, dein Logistikanbieter schließt seine Hallen, oder deine Produkte gehen so durch die Decke, dass du plötzlich viel schneller produzieren musst. In all diesen Fällen ist es sinnvoll, die Kommunikation schnell anzupassen und das geht nur, wenn du flexibel bleibst.
Dein erstes Ziel: Kunden
Ganz gleich, ob du dich im B2B- oder im B2C-Bereich etablieren willst: du brauchst Kunden. Ist dein Vertrieb erst einmal startklar, beginnt dein Marketing. Als Startup solltest du nicht einfach draufloslaufen, sondern dir bereits bei der Gründung deines Startups einige Fragen stellen:
- Wer soll mein Produkt oder meine Dienstleistung kaufen? Wem ist damit geholfen?
- Welches Bedürfnis erfülle ich mit meinem Produkt?
- Was macht mein Produkt anders/besser als die anderen?
- Wo finde ich meine Zielgruppe? Wo halten sie sich auf?
- Welche Kommunikationskanäle muss ich bedienen, um mit ihnen in Kontakt zu treten?
- Welche Sprache muss ich sprechen, damit Kunden mein Produkt verstehen? Welchen Content benötige ich dafür?
- Wie muss mein Produkt optisch aussehen, damit meine Zielgruppe es seriös und sympathisch findet?
- Gibt es strategische Partner, die mir helfen können?
Dein absoluter Fokus muss nun darauf liegen, dass potentielle Kunden mit den für sie (!) wichtigsten Informationen rund um dein Produkt versorgt werden. Viele Startups machen den Fehler sich selbst oder ihre Produkte so anzupreisen, wie sie es selbst sehen. Oftmals haben die Kunden aber einen ganz anderen Blick darauf und stellen Fragen, die dir niemals in den Sinn gekommen sind. Sie hinterfragen viel und sie werden dein Produkt auf Herz und Nieren prüfen, bevor sie es kaufen. Sei dir dessen bewusst und sei in deiner Kommunikation darauf vorbereitet.
B2B oder B2C
B2B und B2C unterscheiden sich besonders in der Ansprache. Es gelten andere Konditionen, teilweise andere Gesetze, man geht mit den Kunden anders in das Gespräch. Wir beraten unsere Kunden sehr ausführlich dazu und loten aus, welche Wege wir in der jeweiligen Branche beschreiten können. Doch einige Marketingmaßnahmen eignen sich sowohl für B2B als auch für B2C, obwohl es nicht immer offensichtlich ist. Nehmen wir an, eine Pizzeria eröffnet neu in der Stadt und bietet ein Eröffnungsangebot – warum nicht auch im B2B Bereich (wenn rechtlich machbar) ein Eröffnungsangebot konzipieren? Dies soll nur ein Beispiel sein, wie du geschickt durch reines Beobachten einfache Marketingmaßnahmen in deine Startup-Strategie einbinden kannst.
Deine Strategie
Glaube nicht, dass eine öffentlich zugängliche Checkliste dir deine perfekte Marketingstrategie für dein Startup liefert. Es ist dein Job entweder selbst einzuschätzen, was du für deinen Markteintritt brauchst, oder diese Aufgabe an eine erfahrene Agentur zu übertragen. Es ist dein Startup – und dein Name, der dahinter steht. Marketing nach Bauchgefühl ist keine Strategie, und wird dich viel Zeit und Geld kosten, wenn es schiefläuft. Eine smarte Strategie ist der Feind des Aktionismus. Einige Startups haben sich nie wieder von unbedachten Aktionen erholt. Die Zeit, die du für eine smarte Marketingstrategie investierst, zahlt sich doppelt und dreifach wieder aus.
Lerne von den Besten
Alles, was dir im Marketing begegnet ist bereits millionenfach getestet und wurde für gut befunden, sonst würde es diese Maßnahmen nicht geben. Der Unterschied liegt nur immer in der Ausführung. Der Content, die Schnelligkeit, die Kreation dahinter – damit kannst du dich von der Masse abheben. ABER: Ideenklau ist Tabu! Doch du kannst dir von den erfolgreichsten Startups einiges abgucken und dich in deinem Tun inspirieren lassen. Wie haben andere Marken es geschafft, ohne große Budgets groß zu werden? Sie waren meist äußerst kreativ. Aber sie haben sich auch mit ihrer Zielgruppe beschäftigt, sie kennengelernt und konnten so mit ihrem Startup-Marketing genau ins Schwarze treffen. Dazu braucht es Geduld, eine gute Beratung und die richtigen Tools.